Öffentlichkeitsarbeit!

Derzeit sind rund 180.000 Menschen aller sozialen Schichten in Deutschland mit der Rassegeflügelzucht verbunden. In bundesweit mehr als 4600 örtlichen Vereinen gehen Menschen sämtlicher sozialer, wirtschaftlicher und ethnischer Hintergründe dem Hobby Rassegeflügelzucht nach und überbrücken damit jegliche gesellschaftliche Barrieren. Der tägliche Umgang mit Tieren und die soziale Interaktion tragen insbesondere bei jungen Menschen zu einem verantwortlichen Umgang mit der Umwelt bei und im Miteinander werden wertvolle soziale Kompetenzen erworben.
In einer Zeit der immer weiter fortschreitenden Technisierung und Entfremdung des Menschen von der Umwelt, kann Rassegeflügelzucht einen wichtigen Beitrag zum Ausgleich liefern.
Die Öffentlichkeitsarbeit bietet Interessenten den Zugang zu einem naturverbundenen Hobby. Darin werden die Verbände und die Kleintierzucht allgemein als sinnvolles Hobby vorgestellt. Primärer Hintergrund dieser Öffentlichkeitsarbeit ist die Gewinnung neuer Mitglieder für die Vereine vor Ort. Denn auch nicht organisierte Geflügelhalter sollen mit Hilfe der Öffentlichkeitsarbeit auf die Arbeit der Vereine aufmerksam gemacht werden. Daneben hofft man, auf diesem Wege eine breitere Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für unsere Arbeit zu erreichen und somit auch den Besucherstrom für unsere Veranstaltungen zu erhöhen.
Welche Möglichkeiten bieten sich für Öffentlichkeitsarbeit an:
• Mitteilungen in Zeitungen
• Persönliches Gespräch
• Plakate
• Flyer
• Fernsehsendungen bzw. Rundfunk
• Vereins – bzw. Werbeschauen
• Internet
Ich möchte jetzt auf die einzelnen Möglichkeiten mal näher eingehen. Insbesondere möchte ich jedoch auch auf die Vorteile eines Internetauftritts eingehen.

Mitteilungen in Zeitungen
Vorteil:
Ich denke, hier werden die meisten Vereine dieses Instrument der Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Die Vorteile liegen hierbei auf der Hand. In kleineren Gemeinden werden eventuell kostenlose Zeitungen an alle Haushalte verteilt. Somit bekommen auch alle mit, dass z.B. eine Kleintierschau ansteht.
Nachteil:
Die Bevölkerung wird dadurch aber nur im begrenzten Umfeld darüber informiert. Eventuell wird schon der Nachbarort oder andere Stadtteil nicht mehr darüber informiert. Leider werden die Berichte eventuell stark gekürzt. Bilder sind nur im begrenzten Umfang möglich. Es muss der Redaktionsschluss beachtet werden, welches bei Zeitungen, welche nicht ein wöchentliches Erscheinungsdatum haben, als recht schwierig erweisen könnte.

Persönliches Gespräch
Vorteil:
Dies ist die Form, bei der auch emotionale Bindung zu unserem Hobby durch unser auftreten erkennbar ist. Auch können wir durch das persönliche Gespräch den einen oder anderen dazu bewegen, sich mit der Kleintierzucht näher zu befassen. Auch mal die Übergabe von frischen Eiern ist eine Form der Öffentlichkeitsarbeit.
Nachteil:
Leider ist der Kreis unserer „Bekannten“ meistens sehr begrenzt erreichbar, die gilt vor allem, wenn man für eine Veranstaltung wirbt (man kann ja nicht alle Bekannten einfach anrufen bzw. man sieht ja nicht alle Bekannten vor dem Termin der Veranstaltung).

Plakate
Vorteil:
Kann immer aktuell aufgestellt / per Aushang informiert werden.
Nachteil:
Die Kosten können hier sehr unterschiedlich sein, je nach Größe und Qualität der Plakate. Leider werden auch immer wieder Plakate beschädigt oder abgerissen.

Flyer
Vorteil:
Die Gestaltung der Flyer gestaltet sich mittlerweile als recht einfach. Die Kosten sind heutzutage nicht mehr so hoch (je nach Anbieter und Qualität / Größe).
Nachteil:
Die Flyer müssen meistens selbst ausgetragen werden. An vielen Briefkästen hängt mittlerweile ein Verbot für Werbung, somit ist die Erreichbarkeit der Bevölkerung nicht Flächendeckend gegeben. Das Verteilen der Flyer kann sich auf mehrere Tage ausdehnen, somit sind nicht alle zur gleichen Zeit informiert.

Fernsehsendungen bzw. Rundfunk
Vorteil:
Eine hohe Erreichbarkeit bzw. Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Prestige kann durch eine Reportage erhöht werden.
Nachteil:
Leider haben die wenigsten Vereine Zugang zu diesem Medium, somit können wir diesen Weg der Öffentlichkeitsarbeit nur sehr sporadisch bedienen.

Vereins – bzw. Werbeschauen
Vorteil:
Durch eine sehr schön gestaltete Schau kann sich der Verein in der Öffentlichkeit sehr gut präsentieren. Wenn dann noch ein guter Bericht in der Zeitung, Plakate ausgehängt wurden, Flyer verteilt wurden und zu guter letzt noch ein Aufruf im Rundfunk bzw. ein kleiner Fernsehbericht folgen, haben wir unser best möglichstes getan. Fast!
Nachteil:
In den meisten Fällen haben wir 2 – 3 Veranstaltungen je Verein pro Jahr. In der restlichen Zeit werden wir kaum bzw. wenig wahr genommen. Viele Dinge, die der Verein bzw. die Vereinsmitglieder unter dem Jahr machen, werden von der Bevölkerung nicht bemerkt. Das mancher Züchter auch bei Übergeordneten Schauen erfolgreich war ist meist nur in Fachkreisen nachzulesen.

Internet
Vorteil:
Durch einen gelungenen Internetauftritt kann sich der Verein das ganze Jahr über in einem guten Licht präsentieren. Veranstaltungen können im Internet verbreitet werden und somit viele Leute relativ schnell und einfach informiert werden. Etwa 80 Prozent der deutschen Jugendlichen nutzen das Internet regelmäßig, somit ist hier auch im Bereich der Jugendarbeit die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir auch die Jugend ansprechen.
Nachteil:
Nicht jeder ist in Besitz eines Internetanschlusses. Etwa 60 Prozent aller Deutschen nutzten im Jahr 2007 regelmäßig das Internet, Tendenz steigend um 2 bis 3 Prozent jährlich. In etwa 75 Prozent der deutschen Haushalte stehen PCs mit Internetanschluss, die jedoch mehr von jungen Menschen als von alten Menschen genutzt werden. In Deutschland verfügen ungefähr 68 Prozent der Erwachsenen über einen Internetanschluss. Etwa 80 Prozent der deutschen Jugendlichen (10-13 Jahre) nutzen das Internet. Neben alten Menschen nutzen in Deutschland auch sozial Schwache und Arbeitslose das Internet weniger. In Deutschland verfügen ca. 60 Prozent der Internetnutzer über einen Breitbandzugang.

Was macht einen gelungenen Internetauftritt aus?
Hier müssen wir erst mal die Grundsätze unterscheiden:

• Klassische Homepage
• Facebook / Twitter und Co.
• Newsletter

um mal die wichtigsten Medien zu nennen. Eine klassische Homepage wird durch den Nutzer angeklickt. Hier ist entscheidend, dass die Homepage einen „aufgeräumten“ aber auch immer aktuellen Eindruck erweckt. Die Themen auf der Homepage sollten sich auf Kleintierzucht und Kleintierzuchtverwandte Themen beziehen. Politische, ethnische, kirchliche oder in dieser Richtung gearteten Themen haben nichts auf einer Homepage über Kleintierzucht / Rassegeflügelzucht verloren.Die Besucher erwarten hier immer wieder neues aus dem Bereich Kleintierzucht / Rassegeflügelzucht zu lesen. Wenn eine Homepage nicht gepflegt wird, wird sie sehr schnell nicht mehr angeklickt und ist somit „Contraproduktiv“ in der Öffentlichkeitsarbeit.
Facebook / Twitter und Co. Sind die „schnellen“ Medien. Durch die hohe Datenflut ist hier ein ordentlicher Auftritt kaum noch möglich, jedoch sollten wir trotzdem diese Dienste nicht außer Acht lassen. Das soziale Netzwerk Facebook ist auch in Deutschland weiterhin auf Wachstumskurs. Nachdem im Juni 2011 die Marke von 20 Millionen Nutzern erreicht wurde konnte Facebook im Januar 2012 einen weiteren Anstieg verzeichnen. Im Vergleich zum Januar 2011 wuchs die Zahl der deutschen Facebook-Nutzer um mehr als acht Millionen auf 28 Millionen.
Facebook wurde im Jahr 2004 von Marc Zuckerberg an der Harvard-Universität gegründet und wurde schnell zum größten sozialen Netzwerk im Web. Im Januar 2016 waren weltweit mehr als 1,12 Milliarden Menschen bei Facebook registriert.
Die Anzahl der aktiven Twitter-Nutzer in Deutschland und ausgewählten Ländern im zweiten Quartal 2012. In Deutschland beläuft sich die Zahl der aktiven Twitterer laut GlobalWebIndex auf 2,4 Millionen.
Wie hier schon an den Zahlen zu erkennen ist, bietet uns das Internet die größte Chance, auf unser Hobby aufmerksam zu machen.
Mit einem „Newsletter“ erreicht man den Personenkreis, der sich für unser Hobby interessiert. Im Newsletter kann man auf Termine, Erfolge und vieles mehr auf einfachem Weg die Personen erreichen. Man muss die E-Mail Liste nicht selbst pflegen (dies übernimmt das Programm, welches man dafür benutzt). Die Newsletterempfänger entscheiden selbst, ob sie den Newsletter erhalten möchten, oder ob er auch nicht mehr abonniert wird. Hier haben wir auch einen sehr guten Ansatzpunkt, viele Menschen recht schnell und komfortabel zu erreichen. Hier ist es auch sinnvoll, mit dem Zuchtwart, aber auch dem Festausschuss eng zusammen zu arbeiten. Eine Rückmeldung an den Verfasser des Newsletters ist auch immer gut, da so manches Thema im Newsletter angesprochen werden kann. Zudem kann man den Newsletter nutzen, um eventuell auch mal eine Diskussion anzuregen, sei es, über das Mindest- bzw. Höchstgewicht bei Zwerghühnern oder einzelner Rassen und Farbenschläge. Ebenso kann hier auch über anstehende Termine, Schauen usw. kurz informiert werden.

Wie funktioniert das dann mit dem Internet / Homepage / Facebook und Co?

Im Prinzip ist es eine ganze einfache Geschichte. Als Beispiel möchte ich mal eine von vielen Möglichkeiten beschreiben:

Was benötigt man für einen Internetauftritt und was kostet es:

• Provider (z.B. 1&1, One; Telekom uvm.) Preise recht Unterschiedlich ca. 25 – 100 € jährlich, je nachdem, was alles mit der Homepage gemacht werden kann.
• Programm für die Homepagegestaltung (mache Provider bieten diese auch Online an) z.B. WordPress, NetObjektFusion usw.
• Facebook- Account (kostenlos)
• Twitter-Account (kostenlos)
• E-Mail-Account (z.B. GMX, WEB.de, Gmail usw.)

Zudem benötigt man jemand, der das ganze als „Admin“ betreut. Jetzt aber das wichtigste für alle. Der Admin kann alles Technische erledigen, aber ohne „Zuarbeit“ ist ein Admin sehr beschränkt. Es nützt nichts, wenn Züchter A in Hannover das „blaue Band“ bekommen hat, wenn diese Information nicht beim „Admin“ ankommt. Hier müssen wir auch die Öffentlichkeitsarbeit in der „breite“ betreiben, das bedeutet, dass auch die Zuchtwarte, Mitglieder, Züchter an der Homepage mitarbeiten. Bei „Übergeordneten“ Vereinen (z.B. Kreisverbände oder Vereine wie der Süddeutsche Zwerghuhnzüchterclub) sollte nicht nur der „Admin“ alles alleine machen. Hier ist es umso wichtiger, dass wir die Informationen an den Admin weiter leiten.

Wie kann man das gemeinsam angehen?

Als Beispiel möchte ich mal die Möglichkeit benennen, die das Programm WordPress (wird im Internet kostenlos zum runterladen Angeboten) bietet. Es können bei diesem Programm verschiedene „Rollen“ angelegt werden. Dies hat den Vorteil, dass der „Admin“ alles erst mal freischalten muss, bevor es auf der Homepage erscheint. Die Rollen ermöglichen, das „Moderatoren“ ihre Berichte für die Homepage entweder als „Word-Dokument“ an den Admin schickt, oder direkt in WordPress zur Freigabe einstellen kann. Da es auch die Möglichkeit gibt, mehrere „Admins“ anzulegen, kann hier recht einfach ein „Redaktions-Team“ eingerichtet werden. Somit ist der „Admin“ auch etwas entlastet. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, über Windows Live Writer Berichte auf die HP zu laden. Die Bedienung hierbei gestaltet sich als recht einfach, da man fast die gleiche Oberfläche benützt wie bei Word.
Einen Facebook-Account kann relativ schnell eingerichtet werden, wobei Facebook dann auch direkt mit der Homepage „verlinkt“ werden kann, hier gibt es einige „Plugins“, welche recht komfortabel sind. Das gleiche gilt auch für Twitter.
Fazit:
In der heutigen Zeit sollte jeder Verein / Verband auch die Möglichkeiten des Internetauftritts nutzen. Hier sehe ich die Zukunft, da immer mehr Personen in Deutschland das Internet nutzen. Jedoch ist, wie oben schon angesprochen, die Gestaltung einer Homepage nicht Sache des Admins, sondern hier sollten sich alle Aktiven daran beteiligen. Hier sind auch die Zuchtwarte gefordert, wenn diese sich schon die Mühe machen und eventuelle „Züchterschulungen“ vorbereiten, dann könnte man diese auch veröffentlichen. Somit wäre immer mal wieder was Aktuelles auf der Homepage nachzulesen, was wiederum garantiert, dass auch die Besucherzahlen auf der Homepage, aber auch im „realen“ Leben steigen. Somit ist eine „Vernetzung“ von gleichgesinnten gegeben und wir profitieren alle davon.
Für eventuelle Fragen bin ich gerne bereit, euch bei dem einen oder anderem behilflich zu sein. Sprecht mich doch einfach an.
Per Mail an: rainer.salzer@sued-zwerghuhnzuechterclub.de
Euer
Rainer Salzer
Webmaster des Süddeutschen Zwerghuhnzüchterclub

Wachteln in der Zucht

Vor der Schausaison ist nach der Schausaison. So mancher Züchter macht sich Gedanken zu der bevorstehenden Zuchtsaison. Es werden die die Zuchtstämme zusammen gestellt und dann kommt oftmals die Frage auf:

„Mit welchem Hahn und welcher Henne gehe ich in die Zucht“

Der Hahn ist als der halbe Zuchtstamm anzusprechen, da alle seine Nachkommen sein Erbteil tragen. Jedem Küken gibt er seine Anlage für jedes Merkmal mit, genauso wie die Mutter. Deshalb muss man bei der Auswahl des Zuchthahnes / Zuchthennen auf die „Richtigen“ setzen. Aber wie soll der / die „Richtigen„ aussehen?

Mit „v“ bewerteter wildfarbiger Wachtelhahn

Gesund und temperamentvoll

Lebenskraft und Gesundheit als fundamentale Forderung müssen an erster Stelle stehen! Was nützt eine zahlreiche Nachzucht, wenn sie nicht gesund und entwicklungsfähig ist. Zur Zucht sollte man grundsätzlich nur bestentwickelte, vor Gesundheit strotzende Hähne einstellen. Dass ein Zuchthahn frei von Körperfehlern sein soll, ist verständlich.
Der „Richtige“ muss eine normale Größe, ein standardgemäßes Gewicht, ein lebhaftes zutrauliches Wesen, eine große Fresslust, ein fest anliegendes Federkleid und einen starken Geschlechtstrieb zeigen.

Ein typischer Rassevertreter, unter Typ verstehen wir die gedachte Grundform der betreffenden Rasse, wie sie im Standard gefordert wird. Trotz der geforderten Rassemerkmale müssen wir darauf achten, dass die Merkmale für Schönheit nicht im Widerspruch zur Leistung stehen. Jedenfalls müssen wir bei jedem Merkmal fragen, ob es so gestaltet ist, dass er eine gute Leistung vererbt bzw. ob die Gestaltung des Merkmals keiner guten Leistungsentwicklung im Wege steht.

Man wähle also die „Richtigen“ aus!

Der Zuchtstamm bei Wachteln

Beim sammeln von Bruteiern ist logischerweise die gute Befruchtung das Ziel unserer Anstrengungen. Man hat nun mehrere Möglichkeiten, den Zuchtstamm der Wachteln zusammen zu stellen.

Der kleine Zuchtstamm bei Wachteln (Zuchtboxen)

Am einfachsten ist es, wenn man einen Wachtelhahn mit 3-7 Wachtelhennen vergesellschaftet, je nachdem, wie groß die Zuchtbox gestaltet ist. Werden viele Hennen zu einem Hahn gelassen, so bekommt man zwar viele Eier, jedoch ist die Befruchtungsrate eher gering. Bei wenigen Wachtelhennen bekommt man wenige Eier, jedoch sind diese meist sehr gut befruchtet. Die Befruchtung ist zwar auch von der Qualität und dem Alter des Hahnes abhängig.Als optimales Verhältnis von Hähnen zu Hennen sollte bei den Wachteln die Zuchtstammgröße von 1:5 angestrebt werden.

Der grosse Zuchtstamm bei Wachteln (Volierenhaltung)

Bei der Haltung von Wachteln in größeren Herden, hält man mehrere Hähne mit vielen Hennen zusammen. Da sich die Hähne bei dem Tretakt gegenseitig behindern, sollte hier ein Verhältniss von 1:3 von Wachtelhähnen zu Wachtelhennen gewählt werden.

Es sei aber angemerkt, dass die Vergesellschaftung von mehreren Wachtelhähnen zu Streitigkeiten und ggf. zum Tode eines Hahnes führen kann. Hierbei muss unbedingt in der Voliere darauf geachtet werden, dass Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden, damit sich die Hähne auch mal verstecken können. Die Zusammenstellung eines Zuchtstammes mit mehreren Wachtelhähnen erfordert sehr viel Erfahrung und züchterisches Fingerspitzengefühl. Es sei daher nur erfahrenen Wachtelzüchtern empfohlen.

Haltung von Wachtelhähnen

Es ist aber durchaus möglich, mehrere Wachtelhähne ohne Wachtelhennen zusammen zu halten. Dies klappt meist sehr gut. Jedoch dürfen keine Wachtelhennen in „Hörweite“ sein.

Alter der Zuchthähne (6 Monate)

Mit einem Alter von 6-8 Wochen ist der Hahn der Wachteln geschlechtsreif. Der Kloakentest schafft hier Klarheit. Zur Zucht kann der Wachtelhahn bereits mit einem Alter von 8-10 Wochen eingesetzt werden.

Ab einem Alter von 6 Monaten sinkt die Befruchtungsleistung der Wachtelhähne mehr oder weniger schnell ab. Um die Befruchtung auf einem hohen Niveau halten zu können sollte man die Wachtelhähne nach 6 Monaten austauschen und jüngere Hähne in die Herde integrieren.

Bei der Verpaarung von Eltern, Nachkommen oder Geschwistern (engste Inzucht) kann es bereits bei der dritten Generation zu Inzucht-Schäden führen. Die Wachteln bekommen deformierte Zehen und schwache Beingelenke. Bei der dritten Generation können meist noch keine Leistungsminderungen oder schlechtere Befruchtungsraten bemerkt werden. Dies folgt aber in den nächsten Generationen definitiv.

Es ist daher jedem Züchter und Halter von Wachteln zu empfehlen, regelmäßig neue (blutsfremde) Wachteln in seinen Stamm zu integrieren. Sehr zu empfehlen ist auch das Austauschen der Hähne zwischen mehreren Züchtern von Wachteln der selben Farbenschläge. Aber auch der Zukauf von Wachteleier stellt eine gute Möglichkeit dar.

Brut der Wachteleier

Es dauert 16-17 Tage, bis aus den Wachteleiern Wachtelküken schlüpfen. Vereinzelt kann es auch mal kürzer oder länger dauern. Die Wachteleier müssen im Motorbrüter bei 37,6 Grad und im Flächenbrüter bei 38.3 Grad (Eioberkante) bebrütet werden. Beim wenden sollte man sehr vorsichtig vorgehen, da sonst die Hagelschnur abreissen könnte. Hier empfiehlt sich eine Vollautomatische Wendemöglichkeit, da hier der Wendevorgang sehr langsam vor sich geht und somit die Gefahr des abreißen der Hagelschnur minimiert wird.

Die Luftfeuchte sollte 65% betragen und sollte 1-2 Tage vor dem Schlupf der Küken erhöht werden.

Kükenaufzucht

Nachdem die jungen Wachteln aus dem Brüter genommen wurden sollte man sie in einen Karton oder Kükenstall geben, dessen Boden mit einem Küchenkrepp bedeckt wurde. Keinesfalls darf in den ersten 2 Wochen Sand als Einstreu benutzt werden, da die Wachteln diesen als Futterquelle nutzen würden und dadurch verhungern würden.

Man sollte den kleinen Wachteln eine Wärmequelle anbieten. Nach einem Tag muss man ihnen spezielles Wachtelkükenfutter und Wasser reichen.

Da Wachtelküken bereits mit 6-8 Wochen komplett ausgewachsen sind, ist es leicht möglich, in der Zuchtsaison mehrmals zu brüten und eventuelle Fehler schneller zu korrigieren.

Am besten kann man Wachteln im Alter von 8 – 12 Wochen ausstellen, jedoch muss man beachten, dass die Wachtelhähne getrennt von den Hennen gehalten werden müssen, sonst treten die Hähne den Hennen das Gefieder kaputt.