Bericht zur Clubschau 2023

Zwerghuhnzüchterclub-Schau in Schwarzenberg

Club-Ausstellungen sind in der Regel Wanderschauen. Weil der Schwarzenberger
Kleintierzuchtverein in der Region zu den zuverlässigen Standorten für
Kleintierveranstaltungen gehört, hatte sich der Süddeutsche Zwerghuhnzüchterclub mit Sitz
in Stuttgart, am vergangenen Wochenende für die Ausrichtung dieses Erntedankfestes
entschlossen. Gegründet 1911, zählt er innerhalb des Organisationsgefüges des Bundes
Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) zur festen Größe dieser Fachgruppe. Eine stabile
Gemeinschaft mit 100 Mitgliedern und integrierten Jugendabteilung, die züchterisch die
gesamte Rassenpalette mit den sogenannten Urzwergen und die der verzwergten
Großrassen pflegt. Ein vielfältiges, seit der Gründerzeit sowohl in Deutschland als auch
weltweit entstandenes Federtierensemble. Eineinhalb hundert Variationen mit
mannigfaltiger Farbenpracht macht es den Liebhabern schwer, der einen oder anderen
Rasse den Vorzug zu geben. Bieten klimatischen Gegebenheiten angepasst weiterhin
selektive Auswahlkriterien, sich zu entscheiden. Genauso, was ihre räumlichen Ansprüche
angeht. Platzbedarf von nur minimaler Fläche in Vorgärten bis hin zu komfortablen
Ausläufen, erfüllt diesen kleinen bis zierlichen Eierproduzenten deren Wohlgefühlwünsche.
Im herbstlich geschmückten Ausstellungsraum des Vereinsheimes des
Kleintierzüchtervereins von Schömberg-Schwarzenberg präsentierten sie sich in den
Schaubehältnissen – waren 200 Einzeltiere in 20 verschiedenen Rassen und
unterschiedlichen Farbenschlägen zu bestaunen. Von den Ausstellern am Reglement
orientiert herausgeputzt, glänzten die Kämme und Ohrscheiben, erkannte man am
Federkleid die individuelle Schönheit dieser eleganten Hausvögel. Von einem Veterinär vor
Ort beim Einsetzen handverlesen kontrolliert, waren 3 Preisrichter gefordert, die
Schaukandidaten zu bewerten. Eine Expertenangelegenheit, ein gerechtes Urteil zu fällen,
die Höchstnote – das „V“ für Vorzüglich – zu dokumentieren. Insgesamt wurde es neunmal,
die Zweitnote –hervorragend – 12-mal vergeben. Sehr gut und gut war der Durchschnitt.
Am stärksten vertreten waren Deutsche Zwerg-Reichshühner, Zwerg-Italiener und Deutsche
Zwerg-Wyandotten. Zu den wahren Exoten zählten die Zwerg-Seidenhühner, leider fehlten
die gemeldeten, einst im Landesteil Baden erzüchteten Zwerg-Sundheimer gänzlich.
Die Clubmeister-Siegerliste wird vom Schwarzenberger Vereinsmatador Tim Stallmann, Sch.-Bieselsberg mit Dtsch. Zw.-Reichshühner angeführt, gefolgt von Heinz Dürr aus Weil der Stadt-Merklingen mit Engl. Kämpfer.

Jugend-Clubmeisterin wurde Julia Sessner aus Stein/Bayern mit ebenfalls Dtsch. Zwerg-
Reichshühner; rangierte Chris Rösch aus Bönnigheim mit Zwerg Seidenhühner auf Platz zwei.

Gesamtsieger dieser Clubschau mit Leistungspreis wurde Siegmund Hess aus Neuhausen-
Hamberg. Landesverbands- und Kreisverbandsehrenpreise von Calw und Stuttgart sowie Futterehrenpreise vom KTZV Schwarzenberg gestiftet, errangen die Aussteller
hochbewerteter Rassevertreter.
Der Vorsitzende des KTZV Schwarzenberg, Klaus Kaufhold und sein Team haben mit der
Ausrichtung dieser überregionalen Clubschau wieder einmal gezeigt, wie an der
Organisationsbasis über den räumlich gebotenen Rahmen hinaus Nachahmenswertes
attraktiv gestaltet werden kann. Gerade jetzt, wo infolge der Vogelgrippe in Deutschland und
den Nachbarländern das gesamte Ausstellungswesen unsicher geworden ist, Großschauen
teilweise schon abgesagt sind, mutige Ausstellungsleitungen auf Länderebene um
anberaumte Termine bangen, sie halten zu können. Demnach sind die örtlichen
Lokalschauen umso mehr gefordert, die Schaufenster der Rassegeflügelzucht zu dekorieren.
So, wie vor über 140 Jahren unsere Altvorderen anfingen, die Menschen für die
Geflügelhaltung zum Zwecke der Selbstversorgung anzuregen. Für Halter und insbesondere
Züchter aktuell kaum noch zuzumuten ist, die amtlich aufoktroyierten, mit hohen Kosten
verbundenen Ausstellungsauflagen zu erfüllen.
So war es denn für die Beteiligten an dieser Clubschau, vor allem auch für die aus der
bekannt guten Küche versorgten Besucher ein von Freude begleitetes Wochenendereignis,
das sich in Schwarzenberg bald wiederholen möge.
Text und Fotos: Günter Stach